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Seelenfarben

Seelenfarben

"Die Seele nimmt die Farben Deiner Gedanken an"

Dieses sehr schöne Zitat kam mir mal wieder in den Sinn, als ich kürzlich ein Interview im Fernsehen verfolgt hatte. Ich möchte hier gar nicht so sehr auf die Inhalte des Gesprächs eingehen. Es geht mir vielmehr um den Eindruck, den ich von einem dieser Menschen gewann, der da sprach. Und der war so überraschend für mich, dass es jetzt zu diesem Blog-Beitrag kommt.

Wieder zurück zu diesem Menschen im Interview. Mein Eindruck - grau, dumpf, klein. Die Körpersprache auf ein Mindestmaß reduziert - meine Assoziation - irgendwie „eingerollt“. Ich schaute diesem Menschen zu, was er redet, wie er redet und einfach so da war…
Und während ich so darüber nachdachte, was diesen Menschen wohl beschäftigen könnte, wurde mir bewusst, dass ich das von mir selbst nur allzu gut kenne.

Es gibt einen wichtigen Zusammenhang zwischen unseren Gedanken, unseren Gefühlen, unseren Überzeugungen und unseren Handlungen, den ich gerne an einigen Beispielen verdeutlichen möchte.

Wir alle kennen wohl Menschen, von denen wir behaupten würden, diese seien „bei sich angekommen“, zufrieden oder „in sich ruhend“. Oder Menschen, denen wir zweifelsohne bescheinigen würden, sie seien erfolgreich, energiegeladen, sogenannte „MacherInnen-Typen“. 

Menschen mit großen Zielen, Menschen, die an sich selbst glauben und Anderen Vertrauen als „Vorschuss“ schenken. 

Wenn wir einen Schlüssel finden möchten, um zu verstehen, warum die Einen beispielsweise in Veränderung eine Chance und andere mehr eine Bedrohung sehen, dann liegt dies nicht nur an besonders guten oder schlechten Erfahrungen, die uns geprägt haben. Es liegt wahrscheinlich auch nicht an den Menschen, mit denen wir zu tun haben oder in deren Gesellschaft wir uns häufig befinden. Natürlich spielen diese Dinge eine Rolle, ganz ohne Zweifel; für mich werden diese Umstände aber viel zu häufig überbewertet.

Es liegt aus meiner Sicht vielmehr daran, mit welchen Gedanken wir uns beschäftigen. Was uns „der kleine Mann im Ohr“ ständig souffliert, welche Gedanken besonders viel Raum einnehmen. Wohin wir uns gedanklich treiben lassen.

Um dies besser zu verstehen, bietet es sich an, mit Menschen zu sprechen, denen wir eine positive Haltung attestieren, Menschen, die Großes erreicht haben, Menschen, die Wagnisse eingehen, anstatt zaudernd zurückzustehen und offen auf Andere zugehen. All diesen Menschen scheint eines gemein zu sein. Es lässt sich ein gemeinsames Muster erkennen, das ich am Treffendsten mit zwei Worten beschreiben würde, „Achtsam Denken“.

Was meine ich mit „Achtsam Denken“?

Nun, es bedeutet, sich der eigenen Gedanken bewusst zu sein. Zu erkennen, welche Gedanken gerade präsent sind, wie sich diese entwickeln, wie sie abschweifen, Raum einnehmen. Wohin die Gedanken führen, wie sie sich bewegen, sich im Kreis drehen. Wodurch die Gedanken ausgelöst werden und was dazu führt, dass sie sich wieder verflüchtigen. Welche Farbe unsere Gedanken haben und welche Stimmung sie erzeugen.

Wenn wir es schaffen, die Stimmung oder anders ausgedrückt, unsere Gefühle zu erkennen, die sich aus unseren Gedanken ableiten, dann können wir daran gehen, den Raum, welchen wir unseren Gedanken zugestehen, zu beeinflussen. Das soll nun nicht bedeuten, dass wir nur noch positive Gedanken zulassen sollen. Nein, es geht um das achtsame Wahrnehmen und das wertschätzende Zulassen der eigenen Gedanken. 

Ich nehme also z. B. wahr, dass ich gerade Gedanken habe, die andere oder mich selbst herabsetzen und zu negativen Gefühlen führen. Dann kann ich entscheiden, wieviel Raum ich diesen Gedanken geben möchte. Vielleicht am besten zu beschreiben mit dem „neugierigen Beobachten“ und dem Überlegen, was diese Gedanken ausgelöst hat. 

Wenn wir nun annehmen, dass unsere Gedanken gleichermaßen auch unsere Gefühle beeinflussen und diese wiederum unsere Überzeugungen bzw. unsere Haltung prägen, dann ist es leicht zu erkennen, dass diese somit auch unsere Handlungen bestimmen.

Da unsere Handlungen ihrerseits Auswirkungen auf unsere Gedankenwelt haben, ergibt sich hier eine Art „selbstverstärkender Prozess“ - im Positiven, wie auch im Negativen. 

Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle, welche wiederum unsere Überzeugungen beeinflussen und damit direkte Auswirkungen auf unsere Handlungen ausüben. Diese Handlungen bestimmen damit erneut unsere Gedanken, welche unsere Gefühle beeinflussen, welche wiederum unsere Überzeugungen beeinflusst und damit direkte Auswirkungen auf …

Achtsam mit meinen Gedanken umgehen - dazu braucht es gar nicht so viel. Nur ein wenig Übung und den ersten "gedanklichen Schritt". 

„Die Seele nimmt die Farbe Deiner Gedanken an.“

Herzliche Grüße,
Dietmar


Gipfeltreffen mit Kurt Mauß zum Thema Outdoor-Coaching

Die Wirkung von Outdoor-Coaching

Das Interview mit Kurt Mauß

Was ist das Besondere am Outdoor-Coaching?
Welche Wirkung kann man damit erzielen?
Für wen ist das überhaupt geeignet?

Diese und viele andere Fragen werden in der ersten Folge von "Gipfeltreffen", unserer Interview-Serie im 7-Summits-Podcast beantwortet. 

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit meinen lieben Kollegen Kurt Mauß zu seinen Erfahrungen  mit der besonderen Form des Outdoor-Coachings zu befragen.

Kurt ist selbstständiger Trainer, Berater und Coach mit eigenem Unternehmen in Bonn. Er hat viele Jahre Erfahrungen mit dem Coaching im Hochgebirge für Führungskräfte, aber im pädagogischen Kontext mit älteren Jugendlichen gearbeitet.

Er schildert hier, was aus seiner Sicht den Unterschied macht, beleuchtet interessante Aspekte des Outdoor-Coachings und erzählt von besonderen Momenten während des gemeinsamen Erlebens im Hochgebirge. Ihr bekommt so einen sehr unterhaltsamen Einblick in das intensive Coaching im Freien. 

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Zuhören. Solltet Ihr Fragen rund um dieses Gipfeltreffen oder auch zu anderen Themen im Kontext achtsame Selbstführung haben, dann freuen wir uns auf Eure Kommentare und Anregungen. 

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, dann würden wir uns freuen, wenn Du diesen weiterempfiehlst oder besser noch, wenn Du diesen in Deinem bevorzugten sozialen Netzwerk teilst.

Hab eine schöne Zeit.
Herzlichst, Euer Dietmar

Mono-Tasking vs. Multi-Tasking

Mono-Tasking vs. Multi-Tasking

Warum das gleichzeitige Bearbeiten von mehreren Dingen kontraproduktiv ist

Das Konzept ging Dir flüssig von der Hand, jetzt stehen die ersten Punkte für die detaillierte Ausarbeitung an und es läuft gut … bis … ja, bis das Telefon Dich aus Deiner Konzentration reißt. Ein 5-Minuten-Support für Deinen Kollegen aus der Nachbarabteilung. Ist ja halb so wild - kurz und knackig erledigt, der Kollege ist zufrieden. Und weiter geht’s …

Du sitzt gerade an der Ausarbeitung eines Angebots für Deinen neuen Kunden … PING! Eine Pop-up-Mitteilung am Computer über den Eingang neuer E-mails … mal schnell überfliegen, ob was wichtiges drin steht …

Du prüfst gerade die Daten für die Investitionsfreigaben. An dieser Stelle ist der ROI für Dich noch nicht schlüssig. Mal sehen, wo liegt der Fehler?… Wuuschhh! ... WhatsApp-Nachricht von Deinem Partner …

Du arbeitet gerade konzentriert an einer Sache und… ein neuer Tweet…… das Handy klingelt …… SMS ……neue Facebook-Message …… RSS-Feed…… und … und … und …

Wie lange brauchst Du, um jetzt wieder in diesen Zustand voller Konzentration zurück zu gelangen?
2, 5, 10 Minuten oder vielleicht länger?

Ereilt Dich gerade ein Déja vu?

Falls nicht, meinen Glückwunsch! Du gehörst zu einer aussterbenden Minderheit.

Es gibt heute unzählige sogenannte Tools, die es einem ermöglichen live dabei zu sein, ohne vor-Ort zu sein, Kontakt zu halten, ohne sich persönlich zu treffen, sich auszutauschen, Informationen automatisiert abzurufen et cetera. Immer und zu jedem Zeitpunkt schnellstmöglich alle Nachrichten, am Besten unmittelbar.

Bestimmst Du noch selbst, wann Du Mitteilungen oder Informationen bekommst?

In unserer hochtechnisierten Arbeitswelt ist Multi-Tasking eine weit verbreitete berufliche Anforderung an Mitarbeiter. Wird doch davon ausgegangen, dass die Fähigkeit mehrere Aufgaben parallel zu bearbeiten, eine höhere Flexibilität und Effizienz in der Arbeitsdurchführung ermöglicht.

Nach einer Studie des BAUA (2012, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) gehört für 58% der Beschäftigten in Deutschland Multitasking zu den Arbeitsanforderungen. Doch ist das wirklich sinnvoll? Verfügen Menschen, die mit einem Dutzend Kanälen gleichzeitig Informationen aufnehmen, über erweiterte oder erhöhte Fähigkeiten?

Eine Studie der Stanford University in Kalifornien kommt zu einem klaren Fazit:
“Wir haben untersucht, was Multitasker besser können und nichts gefunden."

Multitasker können Informationen, die mit ihrer aktuellen Tätigkeit nichts zu tun haben schlecht ausblenden. Sie werden so von unwichtigen Dingen abgelenkt und arbeiten langsamer. Unser Gehirn ist gar nicht in der Lage, parallel Aufgaben zu bearbeiten. Wir springen nur immer schneller zwischen den Aufgaben hin und her, wenn wir "Multi-Tasking" betreiben. Unser Gehirn arbeitet sequentiell, wir brauchen also immer wieder eine kleine Zeitspanne, um uns wieder in die zuvor abgebrochene Aufgabe hineinzufinden, wenn wir Aufgaben wechseln. Diese kleine Zeitspanne ist zwar individuell kürzer oder länger, lässt sich aber nicht vermeiden. 

Eine viel zitierte Studie des King’s College in London beschäftigt sich mit den Auswirkungen, wenn wir über viele Kanäle gleichzeitig zu kommunizieren versuchen. Hierbei wurden zwei Gruppen von Probanden verschiedene Aufgaben gestellt. Wobei die eine Gruppe während der Arbeit E-Mails zugesandt bekam und die andere Gruppe vor der Arbeit Marihuana geraucht hatte. Zur Überraschung erzielten die „bekifften“ Probanden bessere Ergebnisse, als die Multitasking-Probanden.

Wichtig zu erwähnen, dass die Kontrollgruppe ohne „Ablenkung“ die besten Ergebnisse erreichte.

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