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Geländebegehung

Erfahrungsbericht 

Tannheimer Tal, Mai 2018

Die Tour startete mit den Worten: „ Und wenn ihr glaubt, dass ihr langsam lauft, dann reduziert eure Geschwindigkeit noch um ein Weiteres. Ein Berg wird Schritt für Schritt erklommen; es geht nicht um Schnelligkeit sondern um Ausdauer.“

Und tatsächlich fühlte sich das Herunterdrosseln der eigenen Geschwindigkeit zu Beginn befremdlich an. Wie oft im Leben bewegt man sich schon in dieser Geschwindigkeit fort? Und warum eigentlich nicht öfter? 

Je höher wir kamen desto weniger Menschen begegneten uns und desto wechselhafter wurden die Wetterverhältnisse. Wo uns noch am Fuße des Berges die Sonne mit ihrer Wärme und ihrem Licht verwöhnte erwartete uns der Gipfel mit nasskalten Wolken. Der Anstieg war steil, die Schrittfrequenz reduzierte sich weiter, die Bäume wurden dichter. Der Berg als solcher war bald nicht mehr sichtbar aber mit jedem Kontakt spürbar. Nur der sich hochschlängelnde Weg bot Orientierung und forderte meine volle Aufmerksamkeit. Neben kleinen und großen Steinen kreuzte auch manches Wurzelwerk unseren Weg. Der Blick war nach unten gerichtet. Jeder Schritt wurde mit Bedacht gesetzt. 

„Und wenn Du denkst, dass Du langsam läufst, dann reduziere Deine Geschwindigkeit um ein Weiteres“ war nun nicht mehr nur eine vom Verstand messbare Formel, es war der ganze Körper, der die Essenz dieser Aussage erfuhr.

Stellenweise wurden auch unsere Gespräche ruhiger und wortärmer obgleich die Gedanken dahinflossen wie ein klarer Gebirgsbach. Je mehr wir uns dem Gipfel näherten desto nebliger und kälter wurde es.

Auf dem Kamm hatten wir nur noch eine Sichtweite von ein paar Metern. Von der Nordseite des Berges krabbelten geräuschlos kalte Wolken über den Kamm, die sich auf der Südseite einfach nur fallen zu ließen und zwischen den Bäumen ihren Weg talabwärts suchten – ähnlich unbeständig wie unsere Gedanken. Je nach Kontext und Stimmungslage verändern sie ihre Form und Richtung. 

Unser ursprünglicher Plan sah vor, dass wir uns am Nachmittag mit einer weiteren Gruppe auf der Nordseite des Berges treffen. Die dichte Nebelwand auf dieser Seite sowie der Blick auf einzelne Schneefelder, deren Ausmaß wir nicht erkennen konnten, ließ uns auf gleicher Strecke umkehren. Nach einer ausgiebigen Mittagspause traten wir den Rückweg an. Noch nie habe ich Studentenfutter so zu schätzen gewusst. 

Derselbe Weg und doch sah alles ganz anders aus. Im Schutz der Wolkendecke begleitete uns eine Gams am Wegesrand. Alles war ruhig. Und auch bergab begegneten uns kaum Menschen. Je näher wir dem Tal kamen, desto lauter wurden die Umgebungsgeräusche, desto klarer erschienen die Farben, desto wärmer wurde es, desto größer wurde das Hungergefühl. Das Vertraute und Bekannte dominierte wieder meinen Blick und verleitete mich dazu, meine Geschwindigkeit zu erhöhen. Aber die Beschaffenheit des Untergrundes blieb dieselbe: viele kleine Steine. Was bleibt ist der Fokus. Der Fokus auf jeden einzelnen Schritt, denn jeder kleinste Stein hat die Macht, Dich aus der Balance zu bringen. 

Frei. Klar. Zufrieden. Vorfreude auf Kaiserschmarrn. Ich würde sagen, das war der gemeinsame Nenner unseres Teams, das nach 7h Stunden vom ersten Tag unserer Geländebegehung im Tannheimer Tal zurückkehrte.

7 Gipfel. 7 Wege. 7 Herausforderungen.

Für weitere Informationen: www.7-Summits-Coaching.de

Gipfeltreffen mit Kurt Mauß zum Thema Outdoor-Coaching

Die Wirkung von Outdoor-Coaching

Das Interview mit Kurt Mauß

Was ist das Besondere am Outdoor-Coaching?
Welche Wirkung kann man damit erzielen?
Für wen ist das überhaupt geeignet?

Diese und viele andere Fragen werden in der ersten Folge von "Gipfeltreffen", unserer Interview-Serie im 7-Summits-Podcast beantwortet. 

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit meinen lieben Kollegen Kurt Mauß zu seinen Erfahrungen  mit der besonderen Form des Outdoor-Coachings zu befragen.

Kurt ist selbstständiger Trainer, Berater und Coach mit eigenem Unternehmen in Bonn. Er hat viele Jahre Erfahrungen mit dem Coaching im Hochgebirge für Führungskräfte, aber im pädagogischen Kontext mit älteren Jugendlichen gearbeitet.

Er schildert hier, was aus seiner Sicht den Unterschied macht, beleuchtet interessante Aspekte des Outdoor-Coachings und erzählt von besonderen Momenten während des gemeinsamen Erlebens im Hochgebirge. Ihr bekommt so einen sehr unterhaltsamen Einblick in das intensive Coaching im Freien. 

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Zuhören. Solltet Ihr Fragen rund um dieses Gipfeltreffen oder auch zu anderen Themen im Kontext achtsame Selbstführung haben, dann freuen wir uns auf Eure Kommentare und Anregungen. 

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Hab eine schöne Zeit.
Herzlichst, Euer Dietmar

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